Nils Wogram - Muse

Nils Wogram - Muse

Konzert

Das Album des Jahres 2022 beim Deutschen Jazzpreis – poetisch, harmonisch, ergreifend

Der Posaunist Nils Wogram, 2021 mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet, die Harfenistin Kathrin Pechlof, Gareth Lubbe auf der Bratsche und mit Obertongesang, sowie Hayden Chisholm am Altsaxofon präsentieren das 2021 erschienene Album "Muse", das 2022 den "Deutschen Jazzpreis" als "Album des Jahres Instrumental" erhielt.

Nils Wograms Musik ist von jeher eine große Sinnlichkeit eigen. Während er bislang in so gut wie allen Projekten die Sinnlichkeit des Augenblicks zelebrierte, kommt auf „Muse“ die Sinnlichkeit des Bleibenden zum Tragen. Das Verweilen in der Form spielt bei der kammermusikalischen Anmutung dieser Konstellation eine große Rolle. Die warmen Klänge erinnern zuweilen an die zu Stillleben erstarrten Porträts eines Amadeo Modigliani. Um im Bild zu bleiben, imaginieren die Kompositionen des Albums weniger das Blatt, das sich im spontanen Windstoß munter bewegt, sondern eher die Vase, die in ihrer einmal geschaffenen Form einen Raum ziert und mit dem Licht spielt.

Beim Album „Muse“ ist eigentlich alles komplett anders, als man es von Nils Wogram und seinem Umfeld gewohnt ist. Die einzige Konstante bleibt Hayden Chisholm, ein Musiker, der die Obsessionen des Posaunisten seit Jahrzehnten uneingeschränkt teilt und ihm nicht nur musikalisch, sondern vor allem auch menschlich bei aller Bereitschaft zum Risiko immer ein Stück Halt gibt. Auch mit der Berlinerin Kathrin Pechlof und dem aus Südafrika stammenden Gareth Lubbe hat Wogram schon auf unterschiedlichen Feldern zusammengespielt, aber eine Besetzung wie auf „Muse“ gab es noch nie und sucht wohl auch generell in der Musikgeschichte ihresgleichen. Umso größer ist dem Visionär, der niemals nur um der Suche willen sucht, sondern dessen Zielmarkierung ohne jeden Kompromiss „Finden“ heißt, der Ansporn, das Unmögliche möglich und das Unerhörte hörbar zu machen.

Die Konstellationen und Transformationen in den Kompositionen von „Muse“ sind so vielfältig wie der Einfall des Lichts zu unterschiedlichen Tageszeiten. Die einzelnen Klänge durchdringen einander mit derartiger Transparenz, dass man nicht in jedem Fall genau sagen kann, ist das nun Harfe oder Viola, oder wo fangen die Multiphonics auf der Posaune an und wo hört Lubbes Obertongesang auf? Chisholms Saxofon zieht sich durch diese Klanglichtspiele wie ein Spirit,der fortwährend zwischen Physis und Ahnung vermittelt.

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