Geschichte

Das 300 Seelen-Dorf Stelzen/Spielmes liegt im Saale-Orla-Kreis zwischen dem fränkischen Hof, dem sächsischen Plauen und dem thüringischen Schleiz.

Henry Schneider, Gewandhausmusiker und selbst Stelzener, veranstaltete in den achtziger Jahren, gemeinsam mit Kollegen des Gewandhausorchesters Leipzig, in der Dorfkirche des Ortes gelegentlich Konzerte, welche einen immer größeren Zuspruch in Stelzen und Umgebung fanden.

So entstand Anfang der neunziger Jahre die Idee, an einem Frühsommerwochenende Konzerte der unterschiedlichsten Stilrichtungen, Ausstellungen, ein Dorffest und ein Fussballspiel zwischen dem Gewandhausorchester und dem Dorf zu einem Festival zusammen zu führen. Die Nähe (ca.1 km) zu dem sächsischen Ort Reuth gab den Namen STELZENFESTSPIELE BEI REUTH

1993 fanden die ersten Festspiele statt und waren dank der hohen künstlerischen Qualität und des besonderen Charmes des Dorfes und seiner Einwohner ein großer Erfolg.

Das Zusammenspiel von Künstlern und den Dorfbewohnern, von Konzerten im Frack und einem Dorffest, von Menschen aus allen Himmelsrichtungen und aus dem Ausland, war und ist die Besonderheit und Programm der Festspiele zugleich. Einschließlich der zwanzigsten Festspiele im Jahr 2012 fanden 272 Veranstaltungen, mit weit über 140000 Besuchern statt.

Möglich wurde und wird dieses auch heute nur dadurch, dass die Bewohner des Dorfes sich ehrenamtlich engagieren und mit ganzem Herzen die vielen Aufgaben während, aber vor allem auch in der Vorbereitungsphase der Festspiele bewältigen. Ebenso, dass ein Großteil der Musiker umsonst auftritt und Gastensembles meist nur sehr niedrige Gagen erhalten.

Seit 2002 finden eine Vielzahl der Veranstaltungen auf dem vereinseigenen Festspielberg statt. 2007 konnte durch Unterstützung von Seiten der Bundeskulturstiftung, dem Kultusministerium Thüringen, der Kreissparkasse Saale-Orla, der Sternquellbrauerei, und nicht zuletzt durch die Mitarbeit vieler Stelzener, eine 1200 Personen fassende Festspielscheune gebaut und im selben Jahr eingeweiht werden. Die Leipziger Architekten Angela Wandelt und Gerd Heise übernahmen die Planung und Baubetreuung kostenfrei.

Als Spielorte des Festivals sind vor allem die neu errichtete Festspielscheune, eine Holzbühne im Wald, die Scheune am Hang, der Dorfplatz, die Kirche, die dörfliche Gaststätte "Zum Löwen" und die Wiese hinter der Kirche zu nennen.

Ein Anliegen der STELZENFESTSPIELE BEI REUTH ist die Einbeziehung möglichst vieler Menschen aus der Region. So finden in regelmäßigen Abständen Theateraufführungen mit Bewohnern des in Stelzen gelegenen Heimes für körperlich-geistig Behinderte statt. Jugendliche des Dorfes und der Umgebung sind aktiv an der Gestaltung und Durchführung der Festspiele beteiligt.

Stelzenfestspiele bei Reuth
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